Anlässlich der am 22. September 2024 in Brandenburg stattfindenden Landtagswahlen hat der Strategiekreis Medien & Technologie Spitzenkandidat:innen der Parteien zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft der Film-, Medien- und Digitalwirtschaft in Brandenburg“ eingeladen. Die Veranstaltung fand am 22. August im Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ) in Potsdam-Babelsberg statt. Im Vorfeld hatte dazu eine öffentliche Bekanntgabe stattgefunden, so dass Interessierte die Möglichkeit hatten, sich für die Podiumsdiskussion verbindlich zu registrieren und als Zuschauer:in daran teilzunehmen. Neben Pressevertreter:innen waren auch Vertreter:innen aus der Film-, Medien- und Digitalwirtschaft sowie aus der Kultur- und Kreativwirtschaft zugegen.
Babelsberg gilt als Traditionsstandort und als eines der weltweit führenden Zentren der Film- und Medienindustrie. Ein wichtiges Anliegen des Strategiekreises Medien & Technologien in Babelsberg ist es, diesen Status zu sichern und weiter auszubauen. Dazu hatte der Strategiekreis vorab einen Fragenkatalog erstellt und an die Parteienvertreter geschickt, um mit ihnen darüber ins Gespräch zu kommen.
An der Podiumsdiskussion haben teilgenommen: Zyon Braun, Landesvorsitzender der FDP, Heiner Klemp, Landtagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen, Daniel Keller, Fraktionsvorsitzender der SPD, Dr. Jan Redmann, Fraktionsvorsitzender der CDU, Matthias Stefke, Landtagsabgeordneter für BVB / FREIE WÄHLER und Thomas Domres, Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher für Umwelt, Landwirtschaft, Klimaschutz und Medienpolitik von Die Linke. Moderiert wurde das Gespräch von Sophia Wetzke, freie Moderatorin und Journalistin (rbb/ARD) sowie selbstständige Medienproduzentin.
Befragt wurden die Teilnehmer:innen zu drei Themenschwerpunkten: Erstens zur Zukunft der Film- und Fernsehförderung, zweitens zur Unterstützung der Medien- und Kreativwirtschaft in Brandenburg und drittens zur Verankerung der Film-, Medien- und Digitalwirtschaft in der Politik.
Einig waren sich alle Kandidat:innen darin, die Filmfördermittel des Landes trotz der angespannten Haushaltslage möglichst in der jetzigen Größenordnung beizubehalten. Für die SPD sei laut Daniel Keller „eine Erhöhung der Mittel grundsätzlich denkbar“. Die Grünen wollen laut Heiner Klemp „weiter eine Erhöhung der Förderung des Medienboards zur Stärkung der Film- und Medienregion“ anstreben. Dr. Jan Redman von der CDU wiederum weist darauf hin, dass „Versprechungen zu Beibehaltung oder Aufwuchs angesichts der Haushaltslage nicht seriös“ wären.
Alle vertretenen Parteien unterstützen grundsätzlich die Pläne der Bundesregierung für eine steuerbasierte Film -und Serienförderung („tax incentive“) zur Stärkung deutscher Produktionen im internationalen Wettbewerb, was gerade auch für die Babelsberger Filmstudios von essentieller Bedeutung sein kann.
Unterstützung in unterschiedlicher Form versprechen die Parteienvertreter bei der Förderung der innovativen Technologien und zur Sicherung und Entwicklung des Medienstandortes Potsdam-Babelsberg.
„Die Stadt, das Land und die Unternehmen sollen gemeinsam an einem besseren Standortmarketing arbeiten“, fordert zum Beispiel Thomas Domres von der Linken.
Wie könnte die Medienbranche in der Politik nach den Landtagswahlen besser Gehör und Beachtung finden, war die Schlussfrage an alle Podiumsteilnehmer.
Ein gesonderter Medien-Ausschuss – oder Unterausschuss – im Landtag, wie im Abgeordnetenhaus in Berlin? Das wird eher skeptisch gesehen. Der Mehrwert und die Effizienz einer solchen Einrichtung wird von den meisten Diskussionsteilnehmerden bezweifelt.
Die CDU meint “die Branche braucht in der Landesregierung einen verlässlichen Ansprechpartner, der die Belange der Branche deutlich zur Sprache bringt“. Ähnlich sieht dies auch Matthias Stefke von BVB/Freie Wähler. Die FDP ist laut Zyon Braun „offen für regelmäßige Treffen zum Informationsaustausch“. Und die SPD verspricht: „Wir werden uns mit Vertretern der Branche nach der Landtagswahl zusammensetzen, um geeignete Formate zum Austausch zu erörtern.“
Welche Maßnahmen getroffen werden und wie die Zukunft der Film-, Medien- und Digitalwirtschaft gestaltet wird, hängt unter anderem von den Landtagswahlen am 22. September2024 in Brandenburg ab.
Hier finden Sie Impressionen des Abends:
Über den Strategiekreis Medien & Technologie:
Im Strategiekreis „Medien & Technologie“ treffen sich seit der letzten Landtagswahl regelmäßig führende Akteure des Film- und Medienstandortes Babelsberg. Die Treffen haben zum Ziel, aktuelle technologische, strategische und filmpolitische Entwicklungen am Standort zu erörtern, möglichen Handlungsbedarf zu definieren und diesen in die zuständigen Politikbereiche zu kommunizieren. Die Treffen sollen auch die interne Kommunikation und Zusammenarbeit am Medienstandort stärken.