Das MTH Unboxing ist ein monatlich erscheinendes Format. Pro Ausgabe wird ein Start-up aus dem Portfolio des MediaTech Hub Accelerators näher vorgestellt. Dieses Mal mit dabei: das mediatech-Start-up snaque.
Auf vielen Plattformen und News-Portalen haben sie sich inzwischen etabliert – Paywalls. Dabei setzen große Verlage ebenso auf sie, wie kleine Lokalredaktionen. In den meisten Fällen sind Paywalls direkt mit einem Abo-Modell verbunden, was für viele Nutzer:innen den Zugang zu den dahinter verborgenen Inhalten erschwert – unerheblich davon, ob sie sich ein Abonnement nicht leisten wollen oder können.
Hier kommt das MediaTech Huba Accelerator-Start-up Snaque „ins Spiel“ – und das ist wortwörtlich gemeint. Denn das in Berlin ansässige Start-up hat eine sogenannte „Playwall“ entwickelt, mit der Leser:innen Premium-Inhalte „freispielen“ können. Wie genau das funktioniert und welchen Mehrwert die Playwall bietet, erklären die beiden Gründer:innen Katja Waldor und Henning Tillmann im MTH Unboxing.
MTH Accelerator: Was habt ihr vor Snaque gemacht?
Snaque: Als interdisziplinäres Team haben wir beide etwas total Unterschiedliches gemacht: Henning war als selbstständiger Softwareentwickler tätig und ich war Managing Director einer auf Tech-Unternehmen spezialisierten PR Agentur. Wir ergänzen uns daher perfekt.
MTH Accelerator: Wie kam es zur Gründung von Snaque?
Snaque: Die Idee zu Snaque kam uns nach dem ersten Lockdown. Die Pandemie mit all ihren Verschwörungstheorien und den ganzen Falschinformationen hat gezeigt, wie wichtig der freie Zugang zu gut recherchierten, validen Informationen ist. Andererseits ist auch ganz klar, dass Journalismus fair bezahlt werden muss. Da kam uns die Idee, herkömmliche Paywalls einfach um eine Playwall zu ergänzen. Die Idee war, ein Angebot für die Leser:innen zu schaffen, die sich nicht überall ein Abo leisten wollen oder können. Gleichzeitig wollten wir einen Mehrwert für Verlage und Werbetreibende bieten. Verlage sollen mit Snaque die Möglichkeit haben, mehr Leser:innen zu monetarisieren und die teilweise sehr hohen Absprungraten an Paywalls zu verringern; Werbetreibende hingegen sollen die Möglichkeit bekommen mit einem neuen Werbeformat direkt mit ihrer Zielgruppe zu interagieren.
MTH Accelerator: Was ist Snaque überhaupt?
Snaque: Snaque bietet eine Software für Verlage, die ihre traditionelle Paywall durch eine „Snaque Playwall“ ergänzt. Mit dem „Play to Pay“-Ansatz unserer Software können Verlage Leser monetarisieren, die normalerweise an Paywalls abprallen. Das Playwall-Widget bietet bild- oder videobasierte Kurzumfragen und Minispiele, die von Werbekunden gesponsert werden. Nach der Interaktion mit den Inhalten der Marke erhalten die Leser individuelle Produktangebote und können den Artikel freischalten. Im Gegenzug zahlt der Werbetreibende für den freigeschalteten Artikel.
MTH Accelerator: Wie kam es dazu, dass ihr euch für das Media Founders Program beworben habt? Was habt ihr euch davon erhofft und was konntet ihr daraus bereits für euch mitnehmen?
Snaque: Wir haben das Media Founders Program durch Zufall in einem Fachmedium entdeckt und fanden den Ansatz aus finanzieller Unterstützung, Netzwerkzugang und Coaching sehr treffend für unsere damalige Situation. In der ersten Phase des Programms haben wir uns auf die Entwicklung des Produkts und die Vorbereitung des Markteintritts konzentriert. Da war es sehr hilfreich finanziell unterstützt zu werden und sich bei Fragen Rat einholen zu können. Und in der zweiten Phase hat uns vor allem der direkte Austausch mit Experten des MTH Accelerators und Coaches sehr geholfen.
MTH Accelerator: Was ist eure Mission?
Snaque: Unsere Mission ist es, Qualitäts-Journalismus mit der Snaque Playwall zu unterstützen, für mehr Menschen zugänglich zu machen und Werbung mit unseren neuen Ad-Formaten interaktiver und unterhaltsamer zu machen.
MTH Accelerator: Und last but not least: Was macht ihr, wenn ihr gerade mal nicht an Snaque arbeitet?
Snaque: Henning ist digitalpolitisch aktiv und Mitglied des Beirats zur Digitalstrategie der Bundesregierung. Und ansonsten hat er immer eine Gitarre griffbereit. Wenn ich mal nicht an Snaque arbeite, verbringe ich Zeit in meinem Kleingarten, widme mich einem guten Videospiel oder spiele mit meinem Sohn Lego.
© Foto von Dominik Butzmann