Sie sind echter Enthusiast*in, wenn es um Filme schauen geht? Und das lieber gemütlich auf der heimischen Couch anstatt im Kinosessel? Dank des Streamingdienstes aus Potsdam kann man nun auch mit dem eigenen Bibliotheksausweis kostenlos Filme anschauen. Zumindest wenn Ihre Bibliothek filmfriend im Angebot hat. Bundesweit ist dies schon in über 70 Städten und fast hundert Bibliotheken der Fall. Der Anmeldeprozess ist ganz unkompliziert. Sie melden sich einfach mit Ihrem Bibliotheksausweis bei www.filmfriend.de an. Dabei wird das in Ihrem Ausweis angegebene Geburtsdatum automatisch kontrolliert und der Jugendschutz somit garantiert. Auf dem Portal werden dabei weder nutzerbezogenen Daten erhoben, noch ist dort Werbung zu finden.
filmfriend ist der erste deutsche Streamingdienst, der von Bibliotheken angeboten wird. Er ging im Juli 2017, zunächst bei den Berliner Bibliotheken, an den Start. Bereits kurze Zeit später erhielt filmfriend den Innovationspreis Berlin-Brandenburg, Sonderpreis für soziale Innovation.
Neben zahlreichen europäischen und internationalen Arthouse-Filmen hat filmfriend auch Mainstream-Filme im Angebot, etwa die Verfilmung der sehr erfolgreichen Kommissar Dupin-Reihe oder Spielfilme wie Angelique und für Kinder zum Beispiel die kleine Hexe Bibi Blocksberg. Insgesamt sind über 1.500 sorgfältig ausgewählte Filme verfügbar, Tendenz steigend. Mitarbeiter*innen kuratieren sorgfältig die unterschiedlichen Kategorien wie Filme & Serien, Dokus und Kids.
Kooperationspartner sind das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm (DOKLeipzig), wo eine spannende Filmzusammenstellung zu dem Themenkomplex Mauerfall und friedliche Revolution in der DDR zusammengestellt wurde (alles DOKLeipzig-Preisträgerfilme), sowie das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF), das Kinder- und Jugendfilme bewertet und medienpädagogisch wertvolle Altersempfehlungen gibt, die als genauer gelten als die FSK-Einstufungen. Bei filmfriend werden FSK- und KJF-Einstufungen parallel für Kinderfilme verwendet.
Um historische Filmaufnahmen von Städten verfügbar zu machen, arbeitet filmfriend zudem eng mit Stadt- und Landesarchiven zusammen. Erste Zusammenstellungen sind dort auch schon zu finden. Diese haben die Namen Uns kann keener und München wiederentdeckt – alles Filme, die weder bei dem Streamingdienst Netflix noch bei Amazon zu finden sind. Weitere dieser Städte-Kollektionen sollen folgen.
Hinter dem Portal filmfriend steht die filmwerte GmbH aus Potsdam. Die Firma bietet auch die Online-Plattform wwww.alleskino.de an. Geschäftsführer und Alleingesellschafter ist Andreas Vogel. In Kürze wird er auf der MediaTech Hub Conference im November das Angebot der filmwerte GmbH vorstellen und gemeinsam mit Weerada Sucharitkul, Co-Founder von FilmDoo (UK), einer VoD-Plattform für Independent- und Kurzfilme mit über 900.000 Besucher*innen pro Monat, und Damian Pelliccione (USA), CEO & Co-Founder von Revry.tv, der ersten weltweiten queeren Video on Demand Plattform, darüber diskutieren, was VoD-Plattformen erfolgreich macht. Mehr Informationen zu der Session gibt es online unter www.mth-conference.de. Zudem berichtet Andreas Vogel im gerade erschienenen Magazin Unfold darüber, wie filmwerte die Blockchain zur Filmdistribution nutzen will. Den ganzen Artikel gibt es in der Online-Version auf Seite 114 zu lesen.
Von Eva Werner
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