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© yoona technology

Augmented Reality und Fashion-Tech

Augmented Reality: Wie YOONA Technology und BetaRoom die Fashionshow ins Wohnzimmer holen

Die Welt der Mode lebt von der Haptik der Stoffe, von Farben, Schnitten und großen Inszenierungen. Lässt sich das in die digitale Welt übertragen? Anna Franziska Michel transformiert mit ihrem Start-up YOONA Technology Designprozesse und setzt dabei auf Künstliche Intelligenz (KI).  Der Algorithmus wird mit Zeichnungen, Prints und Moodboards trainiert und erstellt auf Grundlage dessen neue Designs. Im MediaTech Hub Accelerator ist sie mit Augmented Reality-Experte Peter Kolski von BetaRoom zusammengetroffen. Mit seinem Unternehmen produziert er unter dem Slogan „Meaningful AR“ Storytelling-Formate für das ZDF, Spiegel oder Sky News. Die von BetaRoom veröffentlichte MauAR -App nimmt die Berliner:innen via Smartphone und Augmented Reality (AR) mit auf einen Spaziergang durch die ehemals geteilte Stadt entlang der Berliner Mauer. 

Jetzt haben Anna Franziska Michel und Peter Kolski ihre Expertise in KI und AR zusammengebracht, um die Modebranche zu revolutionieren, wie sie sagen. Im Januar wurde die App YOONA Virtuell Showroom  gelauncht. Basierend auf YOONAs End-to-End Solution stellt AR das finale Glied des Kreislaufs dar. Die B2B-Software ermöglicht es  Designer:innen kundenzentriert zu arbeiten und basierend auf Algorithmen komplette Kollektion entwickeln zu lassen. Die AR-App bringt dann die neuesten Modelle der Designer:innen, vorgeführt an einem Avatar in realer Größe, in jedes Wohnzimmer. Wer auf der Suche nach einem neuen Mantel ist, kann sich darüber das Kleidungsstück in realer Größe aus allen Richtungen anzeigen lassen und Details wie Nähte oder die Rückenansicht begutachten. So lassen sich Designerstücke auch vorführen, bevor sie überhaupt produziert werden. Die Chance, die die Technologie bietet, vergleicht Peter Kolski mit dem Internet: „Jeder hat Zugang zu einer digitalen Information. Wir bringen einfach noch mehr Realität rein. Mode ist so greifbarer.“ Die digitale Darstellung wird damit der verlängerte Arm für die Designer:innen. Sie arbeiten weiterhin künstlerisch, aber dank App oder der YOONA Technology lässt sich ein Mehrwert generieren. Außerdem bietet es ihnen die Möglichkeit ihre Stücke zu zeigen, ohne teure und aufwendig inszenierte Modenschauen und physische Shops. Für kleine unabhängige Designer:innen, wie sie u.a. in Berlin arbeiten, bringt das weltweite Sichtbarkeit. 

Bei der Entwicklung der App haben beide ihre jeweilige Perspektive und Leidenschaft eingebracht: Anna Franziska als Modedesignerin kennt die Höhen und Tiefen der Branche und weiß, wie schwierig es ist, ein Label finanziell langfristig am Markt zu halten. Peter Kolski legt viel Wert auf Storytelling und reizt die technischen Möglichkeiten von AR aus. Als Programmierer kann er zudem sofort die nächsten Schritte umsetzen, ohne eine weitere Beauftragung dazwischenzuschalten. Änderungen und AddOns sind somit schnell umsetz- und vorzeigbar. In ihrer Herangehensweise ähnlich, haben beide statt langwieriger Planung und Prototypings beschlossen vorerst als Erweiterung der YOONA Software Tools mit dem minimalen Produkt an den Markt zu gehen, welches dort dann organisch wachsen soll. Im Apple App Store steht die App zum Download bereit und ist leicht zu bedienen. Die Iteration folgt im laufenden Prozess. Denkbar ist es, die App in verschiedene Richtungen zu entwickeln. Denn mit reinen 3D-Darstellung von Designermodellen ist es nicht getan: Shop-Implementationen oder die Simulation der kompletten Fashion Week sind angedacht. „Dabei ist die Herausforderung, die Magie und das Live-Erlebnis direkt in AR zu übersetzen“, so Kolski. Das Vorgehen bietet außerdem den Vorteil, dass im Vergleich zu realen Modenschauen die Stücke nicht rein für die Show produziert werden und später unverkauft in Lagern liegen oder entsorgt werden muss. Eine digital erweiterte Fashion-Show spart Ressourcen, da auch das Hin- und Herschicken der Modelle entfällt. Auf diesen nachhaltigen Aspekt setzt bereits die KI-Technology von YOONA: Hier werden historische Daten (zum Beispiel Kollektionen der letzten Saison), Millionen von Bilddaten, Trenddaten und Performance Analysen gesammelt, die dann in den Designprozess einfließen. So wird nichts designt, was der Kunde nicht kauft, sondern kundenzentriert gearbeitet. Unsinnige Prozesse, die sich über die Jahre eingeschliffen haben, fallen weg.

Aktuell führt Anna Franziska  User Tests mit Unternehmen durch, um deren Anforderungen an die App anzupassen. „Wir zeigen, was möglich ist, wie man weltweit als Designer, ob Konzern oder unabhängiges Label, agieren kann. Hier ist die Technologie die Avantgarde und Berlin soll Vorreiter werden.“


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